Der Räuchertreff

Unter der Rubrik "Suppen und Eintöpfe" gibt es in der traditionellen Schlesischen Küche ein Rezept, mit dem ich persönlich überhaupt nichts anfangen kann. Dennoch möchte ich es euch nicht vorenthalten:

Saurer Jur

Mit diesen Zutaten:

100 g Sauerteig (FP),
50 g Roggenvollkornmehl,
200 ml Sauerkrautsaft,
75 g Räucherspeck,
1 Zwiebel,
Salz und
gemahlener Kümmel

...geht's an die Zubereitung:

Der Sauerteig (ich habe keine Ahnung, was das FP bedeutet!) wird in einer Schüssel mit dem Roggenvollkornmehl und 250 ml lauwarmen Wasser zu einer glatten Teigmasse verrührt. Abgedeckt an einem warmen Ort mindestens 1 Stunde gehen lassen.
Anschließend 1,5 l Wasser zum Kochen bringen und die Teigmasse hineinrühren. Achtung, es dürfen keine Klümpchen entstehen!
Diese Suppe nun aufkochen lassen und dann mit Salz und Kümmel abschmecken.
Den Speck in kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne auslassen.
Auch die Zwiebel wird gewürfelt und dann im ausgelassenen Speck glasig gedünstet. Speck- und Zwiebelwürfel in die Suppe geben, den Sauerkrautsaft dazugeben und das Ganze erhitzen. Fertig!
Die Suppe wird entweder über Stampfkartoffeln gegeben oder mit Wurstscheiben serviert.

Vielleicht kennt jemand von euch dieses Rezept und kann dazu hier etwas schreiben?!

Beste Grüße
Engelbert

Hallo Engelbert,

dieses Rezept kenne ich nicht. Aber das FP bei Sauerteig könnte eventuell Fertigprodukt heißen???

AHA !

Birgit

Herzliche Grüße in den Odenwald.
Engelbert

Birgit,
aber dann vielleicht im Sinne von (selbstgemachten Anstellgut, das gerne mal übrigbleibt beim Auffrischen.

Das liest sich wie ne abführende Mahlzeit zur Einleitung des Heilfastens....ich glaub, das schmeckt mir ned...

Könnte FP auch flüssiges Produkt bedeuten?
Es gibt ihn ja flüssig und getrocknet zu kaufen.

Interessanter Gedanke Gerd!
Allerdings wird daraus dann mit den 250 ml lauwarmes Wasser womöglich keine Teigmasse .

@Ernst: Ob in Schlesien das Heilfasten praktiziert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis und ob die "Saure Jur" mit den Stampfkartoffeln schmeckt, lässt sich herausfinden. Da ich gerne experimentiere, melde ich mich freiwillig für einen Test.
Ich denke, dass ein "arme Leute-Essen" nicht unbedingt schlecht schmecken muss. Obwohl man davon ausgehen kann, dass es bei den damaligen Lebensumständen in der Hauptsache darauf ankam, satt zu werden.

Ich will das jetzt wissen und werde es ausprobieren! Das Ergebnis demnächst hier .

Beste Grüße in die Runde
Engelbert

"Das liest sich wie ne abführende Mahlzeit zur Einleitung des Heilfastens....ich glaub, das schmeckt mir ned..."

Ernst , die gibts in Polen mit zu den FestMahlzeiten(sagt Frau Google)
da wird sie so schlecht net schmecken.

Naja Ria,

erstmal vielen Dank für den Tipp zu Googlen! Ich habe dabei für mich festgestellt (das kann natürlich jede/r anders sehen), dass es hinsichtlich der Zubereitung und dem Servieren, zwischen der schlesischen "Saure Jur" und der polnischen Variante "Zur" doch einige Unterschiede gibt.

Informationen dazu hier

Unstrittig ist aber dennoch die Tatsache, dass vielfältige ethnische Wurzeln, die sich über Jahrhunderte zurückverfolgen lassen, als Schlesien von Franken, Bayern, Schwaben und Thüringern besiedelt wurde. Hieraus rührt z.B. die ungeheure Vorliebe der Schlesier für Klöße aller Art, die sie mit den Thüringer und den bayrischen Knödelfreunden teilen. Zu diesen Wurzeln zählt aber auch die spätere Zugehörigkeit Schlesiens zu Böhmen und dem Kaiserreich Österreich. Von hier stammt die Vorliebe für Süßes und für Mehlspeisen. Nicht zuletzt hat natürlich auch das Nachbarland Polen die Küche Schlesiens bereichert. Zu guter Letzt kamen dann auch preußische Einflüsse dazu!

Zum "Test-Kochen" habe ich inzwischen alle Zutaten eingekauft. Aber leider – erst nachdem ich für die 200 ml Sauerkrautsaft etliche Gläser Sauerkraut gekauft hatte – habe ich erfahren, dass es den Sauerkrautsaft wohl auch pur zu kaufen geben soll .
Aber egal, ich press mir den Saft jetzt aus dem Sauerkraut selbst. In der kommenden Woche wird also nach dem Schlesischen Rezept getestet und dokumentiert.
Bin selber gespannt, was dabei herauskommt.

Euch einen schönen Sonntag
Engelbert

Engelbert
ich denke du hast es richtig gemacht mit dem(-hoffentlich frischem) Sauerkraut-Saft auspressen ,denn der enthält lebende Milchsäurebakterien , der fertig gekaufte ist sterilisiert-also leblos - aber als Geschmackszutat schon brauchbar.
Dass es regionale RezeptUnterschiede gibt ist klar- mir ging es darum , dass es nicht nur Armeleute -Essen sein muss.
bin auf deinen Test gespannt.